Weiterbildung Fachärztin und Facharzt Hämatologie
Die Universitätsklinik für Hämatologie und Hämatologisches Zentrallabor legt grossen Wert auf eine herausragende Weiterbildung ihrer Assistenzärztinnen und Assistenzärzte in Hämatologie. Sie bietet ein attraktives Weiterbildungsprogramm für Assistenzärztinnen und -ärzte. Voraussetzung für eine Weiterbildungsstelle in Hämatologie sind zwei Jahre allgemeine innere Medizin.
Praktisches Weiterbildungsprogramm
Detaillierte Informationen zum Weiterbildungsprogramm Hämatologie sind auf der Website des Schweizerischen Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF) zu finden. Während ihrer Weiterbildung betreuen die Assistenzärztinnen und -ärzte stationäre und ambulante hämatologische Patientinnen und Patienten unter der Aufsicht von Kaderärztinnen und Kaderärzten.
In mehreren Rotationen lernen sie die verschiedenen Fachbereiche kennen und haben die Möglichkeit ihr Fachwissen und ihre Fertigkeiten innerhalb der Hämatologie zu erwerben und vertiefen. Dazu gehören:
- Hämatologisches Ambulatorium inkl.:
- Abklärung / Betreuung von Blutwertanomalien und Lymphadenopathien
- Abklärung / Betreuung von benignen hämatologischen Erkrankungen
- Abklärung / Betreuung von Hämostase-Anomalien/ Krankheiten
- Beratung / Betreuung von Patientinnen und Patienten unter Antikoagulationtherapie
- Thrombophilie-Abklärungen
- Abklärung / Betreuung von Hämato-onkologischen Erkrankungen
- Mitarbeit in den Spezialsprechstunden für Hämophilie und Hereditäre Bluterkrankheiten
- Mitarbeit in der Spezialsprechstunde Myelodysplastische Syndrome
- Mitarbeit in der Spezialsprechstunde Myeloproliferative Neoplasien
- Mitarbeit in der Spezialsprechstunde Lymphom / Myelom
- Mitarbeit in der Spezialsprechstunde Nachbetreuung von Patientinnen und Patienten nach hämatopoietische Stammzell Transplantation
- Betreuungen Langzeitpatienten - Dienst, Notfälle (inkl. Hämophilie Patienten) und Hämatologie Konsilien in Zusammenarbeit mit einer/einem Kaderärztin/-arzt
- Laborweiterbildung (Morphologie, Hämatologische Immunphänotypisierung, Hämostase, Transfusionsmedizin, Verarbeitung von Zellen für zelluläre Therapien, Hämatologische Molekulare Diagnostik)
- Durchführung von Knochenmarkspunktionen (Aspiration und Biopsie), Beurteilung der Knochenmarkszytologie
- Betreuung von therapeutischen Apheresen inkl. Stammzell / Zelluläretherapien-Apherese
- Konsilien für Stammzell-Apherese
- Rücktransfusion von Stammzellen für autologe Stammzelltransplantation.Betreuung von Patienten in Klinischen Studien
- Praktische Durchführung eines Forschungsprojektes
- Dokumentation und Interpretation der Resultate des Forschungsprojektes in Form einer wissenschaftlichen Publikation
- Rotation in der Poliklinik für Medizinische Onkologie am Inselspital gewährleistet: Betreuung von Patientinnen und Patienten mit Non-Hodgkin- und Hodgkin-Lymphomen, Plasmazell-Neoplasien, Patientinnen und Patienten während und nach Hochdosis-Chemotherapien mit Rücktransfusion autologer hämatopoïetischer Stammzellen, Patientinnen und Patienten nach allogener Stammzelltransplantation, ambulante Patientinnen und Patienten mit akuten und chronischen Leukämien; eine angemessene Mindestzahl der Patientinnen und Patienten dieser Sprechstunden besteht aus nicht-hämatologischen, onkologischen Krankheiten
Bei der Weiterbildung zur Fachärztin und zum Facharzt Hämatologie steht das klinische Teaching am Patientenbett, im Ambulatorium oder im Labor im Vordergrund.
Theoretisches Weiterbildungsprogramm
Zugleich besteht ein vielseitiges theoretisches Weiterbildungsangebot, welches die klinischen Tätigkeiten ergänzt und vertieft. Dazu gehören:
- 2 Jahres Curriculum für Assistenzärztinnen und Assistenzärzte
- Journal-Club
- Laborweiterbildung
- Leukämievisite
- Teilnahme an Leukämie- / Myelom- / Lymphom- / Myeloproliferative Neoplasien-Boards
- Teilnahme an der hämatopathologischen Fallbesprechung zusammen mit dem Institut für Pathologie Universität Bern
- Teilnahme an der hämatologischen Fallbesprechung
- Teilnahme an der interdisziplinären Fallbesprechung in der Frauenklinik (IDF-Meeting)
Weiterbildungsverantwortliche Kaderärztinnen und Kaderärzte
Fünfzehn Kaderärztinnen/Kaderärzte aus dem Bereich der klinischen, diagnostischen und forschenden Hämatologie sind als Weiterbildungsverantwortliche ausgewiesen. Sie betreuen die Assistenzärztinnen und -ärzte in ihrem Teilgebiet der Hämatologie und halten regelmässig strukturierten Unterricht in ihrem Teilgebiet ab. Sie betreuen auch die Doktorarbeiten und die Forschungsarbeiten der Assistenzärztinnen und -ärzte in ihrem Teilgebiet.
Die Assistenzärztinnen und -ärzte profitieren von regelmässigen Mentoring-Treffen mit der Leiterin der Weiterbildungsstätte. Bei diesen Treffen werden aktuelle Themen vertraulich besprochen, zukünftige Ziele gemeinsam definiert und die weitere Entwicklung und Karriereschritte analysiert.
Darüber hinaus finden alle 3-4 Monate Treffen aller Assistenzärztinnen und -ärzte mit der Klinikdirektorin und der Leiterin der Weiterbildungsstätte statt, um Verbesserungspunkte innerhalb der Weiterbildungsstätte zu besprechen. Assistenzärztinnen und -ärzte, die eine akademische Laufbahn einschlagen wollen, können sich von der Leiterin der Weiterbildungsstätte und der Karriereberaterin der Hämatologie beraten lassen.
Zudem erhalten alle Assistenzärztinnen und -ärzte nach jeder Rotation eine Beurteilung mit direktem bilateralem Feedbackgespräch. Der Stand der Weiterbildung wird mindestens viermal jährlich mittels eines Arbeitsplatz-basierten Assessments (Mini-CEX und DOPS) evaluiert.
Weiterbildung und Forschung
Auch die Forschungstätigkeit ist integraler Bestandteil der Weiterbildung und wird deshalb von allen Assistenzärztinnen und -ärzten erwartet. Neben der Forschung im Rahmen der klinischen Rotationen steht eine Vollzeit-Forschungsstelle zu Verfügung.
Darüber hinaus fördert und unterstützt die Universitätsklinik für Hämatologie spezifische Weiterbildungsprogramme in der Grundlagenforschung.
Besonders erwähnen möchten wir das Nationale MD-PhD-Programm und das MD-PhD-Programm der Universität Bern / Graduate School of Health Sciences sowie der Graduate School for Cellular and Biomedical Sciences (GCB)
Bei den Instrumenten der Karriereförderung des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung finden Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung, die sich für eine akademische Karriere interessieren, Informationen zur Karriereförderung des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung (SNF) auf der SNF-Website.
Der Master in Medical Education ist eine weitere interessante berufsbegleitende Weiterbildungsmöglichkeit der Universität Bern, für Ärztinnen und Ärzte die sich besonders für medizindidaktische Methoden interessieren. Mehr Informationen finden Sie auf der Website der Universität Bern.
Zusätzliche Informationen
Auf der Website der Schweizerischen Gesellschaft für Hämatologie finden Sie auch wichtige Informationen zur Weiterbildung:
- Facharztprüfung
- SPEC-SSH (Structured Postgraduate Education Courses)
- Pflichtkurse
- Arbeitsplatz-basiertes Assessment (ABA)
- e-Logbuch
- Titelgesuch Facharzt Hämatologie
- Kurse von Drittanbietern